Nepal - Kopan Monastery - 10 days "Discovering Buddhism Course"
Nach zwei total relaxten Tagen in der Freiheit verlassen wir den lärmenden Stadtkern von Kathmandu und fahren in das an der Stadtgrenze liegende Kloster, die Kopan Monastery. Hier besuchen wir einen 10-tägigen Buddhismus and Meditation Introduction Course. Natürlich nicht ohne uns perfekt vorzubereiten!
Das Kloster ist schön auf einem kleinen Hügel gelegen sodass man einen guten Blick auf die Stadt hat.
Zusätzlich kann man dem Smog und dem Staub etwas entkommen! Das Kloster ist sehr ruhig und hat einen total schönen Stupa-Garten.
Aber unsere Freiheit ist jetzt erst mal dahin! Wir dürfen kein Handy benutzen, nicht lesen (nur Bücher über Buddhismus), keine Musik hören, kein Alkohol trinken, keine Zigaretten rauchen, keinen sexuellen Aktivitäten nachgehen und auch Sprechen dürfen wir nur sehr eingeschränkt. Wir müssen ab 19:30 Uhr am Abend bis nach dem Mittagessen so gegen 12:30 Uhr schweigen. Und die letzten beiden Tage ist sogar komplettes Schweigen angesagt.
Allerdings haben wir auch ganz gut Beschäftigung, denn unser „Stundenplan” hat es ganz schön in sich. Hier der tägliche Ablauf:
Ich schlafe in einem Dorm mit 9 anderen Personen. Das Zimmer ist sehr schlicht und die Matratze recht hart. Das Essen ist ganz gut aber recht eintönig.
Wie ihr euch vorstellen könnt waren wir zu Beginn dann doch etwas skeptisch: „Was zur Hölle haben wir uns hier angetan?”. Und ehrlich gesagt an Tag 6 hatte ich meinen Krisentag. Ich hatte die Nase voll von dem immer gleichen Essen, der gleichen Umgebung und der Abgeschiedenheit. Da nimmt man sich mal eine 9-monatige Auszeit von der Arbeit, um sich dann Buddhistische Lehren reinzuziehen? Für was bitte? Ich wollte einfach aus diesem Kloster ausbrechen (Wobei man auch freiwillig hätte gehen können)!
Aber am nächsten Tag ging es dann zum Glück schon wieder deutlich besser!
Und am Ende muss ich sagen war es eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Ich habe extrem viel über den Buddhismus gelernt! Zum Buddhist bin ich nicht geworden, aber es ist eine total spannende Religion, mit vielen interessanten Sichtweisen! Ich habe immer geschaut ob sie für mich passen, und sie dann für mich angewendet. Ich habe mir also quasi das rausgepickt woran ich glauben kann. Und das waren doch einige Sachen die zum nachdenken angeregt haben. Für mich eine sehr philosophische Denkweise.
Die Grundlagen haben wir in den „teachings” von einer lustigen aber sehr kompetenten Nonne namens Karren vermittelt bekommen. Dort waren wir insgesamt ca. 150 Personen. Ziemlich große Gruppe, aber am Ende war das auch kein Problem.
Der Saal fürs Teaching
Die Theorie wurde dann noch mal in kleinen 10er Gruppen diskutiert! Ich hatte da ziemlich Glück mit meiner Gruppe! Alles ganz liebe Leute! Klar manchmal ging es mir etwas zu spirituell zu, aber grundsätzlich wurden echt gute Gespräche geführt! Bei den Storys mancher Gruppenmitglieder, dachte ich mir mal wieder: “Okay, meine Probleme sind ein Witz! Ich kann wirklich happy mit meinem Leben sein...”
Einer der Hauptgründe für mich diesen Kurs zu besuchen, waren die Meditations-Sessions und zehn Tage einfach mal in sich zu gehen und über sich nachzudenken! Diese Zeit nimmt man sich doch viel zu selten.
Meditations-Session
Mir persönlich hat es richtig viel gebracht. Ich konnte über vieles Nachdenken und nehme einige wichtige Erkenntnisse für mich mit! Grade in den zwei Schweige-Tagen am Ende habe ich über einige Dinge in meinem Leben nachgedacht, konnte Vergangenes noch mal aufarbeiten, über Charaktereigenschaften nachdenken und Zukunftspläne schmieden.
Zusammengefasst kann jedem empfehlen mal etwas ähnliches zu tun. Ist wirklich eine Bereicherung!
Aaaaaber nach zehn Tagen waren wir dann doch ziemlich froh wieder raus zu kommen!
Unser tägliches Frühstück: Porridge und Milktea
Die letzten Tage in Kathmandu genossen wir dann unsere wiedergewonnene Freiheit. ;-) Zum Abschluss besuchten wir noch das Krematorium in Kathmandu „Pashupatinath“. Hier gibt es eine hinduistische Tradition, bei der die Leichen verstorbener an einem Fluss verbrannt werden. Für uns Europäer ein sehr merkwürdiges Gefühl dem gesamten Prozess vom waschen bis zur wirklichen Verbrennung der Leichen aus nächster Nähe beizuwohnen. Aber immer interessant wie andere Kulturen mit dem Tod umgehen.
Hier wird ein Mann verbrannt