San Diego und Palm Springs

Nach langer und teurer Zugfahrt komme ich in meinem sehr coolen Hostel in San Diego an. Viele junge Menschen dort und sehr lockeres Personal. Nachdem ich überhaupt nicht vor hatte nach San Diego zu reisen, befasse ich mich erst mal mit meinem Lonley Planet. Nach kurzem lesen beschließe ich den Reiseführer zur Seite zu legen. Einfach mal drauf los... Bin ja schließlich auf Weltreise.
Nach einer längeren Unterhaltung mit meinem Zimmer-Nachbarn (Rentner der 20 Jahre bei Macdonalds arbeitete) erfahre ich, dass aktuell Fahrräder mithilfe eines Codes und einer App umsonst genutzt werden können. Das probiere ich gleich aus, und tatsächlich, überall in San Diego stehen gelbe Fahrräder rum. Zu denen geht man, scannt den auf den Rädern befindlichen Code ein, stellt eine Verbindung zum Internet her und das Fahrrad entriegelt sich via Bluetooth. Das kann man dann nutzen wie man will, stellt es i-wo ab und verriegelt es wieder. Dann kann sich der nächste das Bike schnappen.
Begeistert von diesem System fahre ich die nächsten drei Tage damit durch San Diego. Ich bin an vielen verschiedenen Stränden, in dem großen Balboa Park mitten in der Stadt, fahre durchs „Downtown“, „Oldtown“ und durch „Little Italy“. Von den Stränden fand ich den Mission Beach am schönsten. An dem breiten Strand habe ich lange gelegen und gelesen. Besonders beeindruckend war aber die Kilometerlange Strandpromenade. Einfach cool hier entlang zu spazieren und die Leute zu beobachten. Rechts die Strandhäuser, in denen gegrillt, getrunken oder Party gemacht wird und auf der anderen Seite der Strand, wo den Lifeguards (wie einst David Hasselhoff) beim Training oder etlichen anderen Leuten beim Football spielen zugeschaut werden kann. Richtiges Strandleben hier!

San Diego Beach

In den Stadtteilen „Downtown“ und „Little Italy“ kann man richtig gut Essen und Trinken gehen. Sehr schöne Locations mit toller Atmosphäre.

Auffällig waren die Freundlichkeit und Offenheit mit der einem die Leute in San Diego begegnen. Trotz, dass San Diego wirklich groß ist, ist die Atmosphäre hier noch sehr entspannt im Gegensatz zu unseren deutschen Großstädten. Vielleicht liegt das an dem direkt angrenzenden Mexico? Viele Spanisch sprechende Leute gibt es auf jeden fall...
Nach einem anfänglich etwas komischen Gefühl, habe ich meine ersten Tage alleine sehr genossen. Viel Smalltalk mit Leuten auf der Straße oder im Hostel, aber besonders etwas Zeit für sich selbst haben gutgetan. Nicht so begeistert war ich von den Schmerzen im Hintern von dem vielen Fahrrad fahren. Ich habe die Strecken maßlos unterschätzt. Hinzu kommen einige ziemlich steile Hügel und die schwerfälligen Fahrräder. Und nicht zu vergessen ein nicht ganz perfektes Fahrradstreckennetz in Amerika. Des Öfteren musste ich links oder rechts am Highway fahren... ;-)
desert Palm SpringsDurch die bisherigen Erfahrungen geprägt, mietete ich mir in San Diego für fünf Tage ein Auto. Die Reise mit dem Bus oder Bahn ist in den Staaten doch etwas umständlich bzw. nicht grade sehr erschwinglich. Insbesondere, wenn man nicht die großen Städte bereisen möchte. So zahlte ich knapp 200 Dollar und war flexibel. Und tatsächlich, mit meinem weißen „Hyundai Accent“ fühlte ich mich wie ein freier Mann. Endlich dahinfahren wohin und wann man will, ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Langsam verstehe ich auch, warum es in Amerika wichtig ist, den Führerschein schon mit 16 zu machen...
Zwei Stunden fuhr ich von San Diego Richtung Wüste und wurde von einer schlichten aber netten Innenstadt und tollen Wetter in Palm Springs willkommen geheißen.
Nachdem Check-in machte ich mich gleich zum nächstgelegenen Nationalpark auf und war schlichtweg begeistert. Der nette Herr an der Rezeption meines Motels gab mir den Tipp, wenn ich noch kurzfristig etwas unternehmen wolle, dann solle ich bei den Indian Canyons vorbeischauen. Und die aus der Verlegenheit heraus geborene Idee erwies sich als voller Erfolg. Ich hatte zwar nur zwei Stunden Zeit, konnte in diesen aber einen tollen Treck machen und tolle Wüsten-Landschaft bestaunen. Die Canyons gefielen mir so gut, dass ich sogar meinen geplanten Trip in den „Joshua Tree National Park“ kurzerhand cancelte und am nächsten Tag erneut die Indian Canyons besucht. 
Dieses Mal hatte ich deutlich mehr Zeit mitgebracht und machte eine 4,5 Stündige Wanderung durch die Wüste. Auch dieses Mal war ich wieder absolut begeistert, am Ende aber auch ziemlich Platt. Da ich erst gegen 12 Uhr loskam, bin ich bei praller Sonne und knackigen 34 Grad in der Mittagshitze losgelaufen. 
Indian Canyons desert
Allerdings war es eine gute Entscheidung die Hitze in Kauf zu nehmen, denn Menschen sah ich nur die erste viertel Stunde und dann erst wieder am Ende der Wanderung. Stattdessen sah ich unendlich viele Echsen, riesige Hasen, Falken, Streifenhörnchen und sogar eine Schlange. Die Hitze, die Tiere, die wenigen Menschen und die geniale Landschaft, haben bei mir eine richtige schöne Wüsten-Atmosphäre geschaffen. Kurzzeitig hatte ich auch mal bedenken, dass meine drei Liter Wasser nicht reichen könnten, haben sie zum Glück aber dann doch.
Indian Canyons Wüste


Neben der tollen Landschaft ist aber auch Palm Spring eine coole Stadt. Wieder einmal schöne Restaurants, Cafés und Bars, die zum Verweilen einladen.


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