Südafrika – Johannesburg, Panoramaroute, Krüger Nationalpark, Soweto

Früh morgens ging es los. Abflug in Frankfurt. Das erste Mal zwei Wochen Urlaub mit Handgepäck. Ein Experiment, dem wir uns beide gerne stellen wollten. Sich auf das wesentliche beschränken ist mittlerweile eine Eigenschaft, die wir wohl beide durch das viele Reisen gelernt haben. Schon verrückt, dass man zunächst 4 Tage Saarland mit vollbepacktem Auto angeht, um dann kurz darauf zwei Wochen mit nicht mehr als einem kleinem Handgepäckkoffer los düst. ;-) 
Wir freuten uns tierisch, wieder im Flugzeug zu sitzen, das Boardprogramm zu checken und in die Ferne zu reisen. Dementsprechend schnell war der Flug vorbei und wir an unserem Ziel, Johannesburg, angekommen. Dort wurde es bereits dunkel und wir bezogen ein nahegelegenes Hotel für die Nacht. Am nächsten Morgen fuhren wir zurück zum Flughafen um unser Safari-Mobil abzuholen. Wer träumt nicht davon, mit einem großen Jeep durch die südafrikanische Steppe zu fahren… 
Kaum zu glauben, aber dieses Mobil hat uns knapp 800km durch den Krüger Nationalpark gefahren. Vermutlich sind wir der einen oder anderen Giraffe durch die Beine gefahren, aber wir kamen überall hin und haben sehr viel gesehen. 
Doch bevor wir überhaupt in den Krüger NP fuhren, ging es erstmal 6h bis Graskop. Die Stadt ist mehr oder weniger der Anfang der Panorama Route, wo einige Naturspektakel bewundert werden können. Hauptattraktion ist der Blyde River Canyon – der drittgrößte Canyon der Welt. 
Ganz gemächlich fuhren wir innerhalb von zwei Tagen zu den atemberaubenden Schluchten. Auf dem Weg sahen wir die MacMac Falls und MacMac Pools, genossen ein leckeres Mittagessen mit grandiosem Blick in den Canyon und übernachteten in einem Backpacker-Hostel mit einer sehr abenteuerlichen Anfahrt.
Vor Ort unternahmen wir dann eine geniale Wanderung direkt am Blyde River Canyon. Start der Wanderung war das „Blyde Canyon, A Forever Resort“ Hotel. Von dort gab es verschiedene Wanderungen, die wir zu einer sieben stündigen Wanderung kombinierten. Die Wanderung und die Aussichten verschlugen uns den Atem. 
Nach dieser Tageswanderung fuhren wir zu unserer nächsten Unterkunft. Eine Lodge in der Nähe des Phalaborwa Gate – das Tor durch das wir zwei Tage später in den Krüger NP fahren wollten. Die  Bushriver Lodge. Das System der Lodge gefiel uns super. Es gab lediglich 5 kleine Häuschen und ein Gemeinschaftshaus mit Pool sowie eine große Terrasse direkt am Fluss. 
Jeder musste sich selbst versorgen und hatte dafür einen eigenen Kühlschrank in der super ausgestatteten Küche. Das Besondere hier: man durfte nicht spülen. Das galt als Beleidigung der Servicedamen. Und im Urlaub nicht spülen zu müssen ist schon ein großer Luxus. Doch auch die Lage der Lodge war super. Durch die Flussnähe konnte man bereits von der Terrasse aus Tiere beobachten und wem das nicht reichte, durfte zu Fuß (!!) in einen angrenzenden, abgesperrten Bereich laufen. Zunächst überkam einen ein sehr mulmiges Gefühl, wenn man überlegt, dass einem der Lodge-Besitzer am Abend vorher eindringlich mitgeteilt hat, auf keinen Fall im Dunklen durch die Gegend zu laufen aufgrund der vielen Leoparden. Doch mit der Zeit überwog die Neugier Tiere zu sehen und zu beobachten. Neben einigen Antilopenarten, entdeckten wir dort unser erstes Zebra. Unsere Safari-Lust war nun geweckt und somit freuten wir uns umso mehr die kommenden 4 Tage außerhalb der Zivilisation im Krüger NP zu verbringen. 
Wir verbrachten die Nächte in zwei unterschiedlichen staatlichen Camps. Zum einen im Olifants Camp und zum anderen im Tamboti Camp.
Bei letzterem schliefen wir in einem Zelt, welches auf Holzstelzen stand. Man war der Natur noch näher und konnte nachts die Hyänen am Zaun entlang laufen sehen und lachen hören. Wir können nur jedem empfehlen mal innerhalb des Nationalparks zu übernachten, da man so morgens direkt bei Toröffnung in der Steppe ist und die Tiere beobachten kann, die früh morgens noch unterwegs sind.
Wir fuhren also jeden Tag um 6 Uhr morgens aus dem Camp um abends um 18 Uhr (bei Torschließung) wieder im Camp zu sein. Die Zeit im Auto, in der man Tiere sucht und beobachtet, vergeht so schnell. Obwohl man teilweise nur mit 30 km/h fahren kann. Wir machten aus jeder Autofahrt ein Highlight. Egal ob wir gute Musik hörten, leckere Snacks aßen oder in der Mittagszeit in andere Camps fuhren um eine Siesta am Pool zu machen.
Durch die vielen Tage, die wir im Krüger verbrachten, haben wir die „Big 5“ sehen können und viele weitere Tiere wie Giraffen, Zebras, Nilpferde oder sogar einen Gepard. 
Am Ende eines jeden Tages sahen wir uns die Bilder und Videos an, die wir gemacht haben, laßen das Gesehene Revue passieren und kamen teilweise aus dem Schwärmen nicht mehr raus, was wir alles gesehen und erlebt haben. Getoppt wurde das noch mit einem leckeren Abendessen und gutem Wein bei absoluter Ruhe und Sternenhimmel. Danach stand einem tiefen, festen Schlaf nichts mehr im Wege. 
An längeren Strecken können wir die folgenden Routen im Krüger empfehlen:
  • Vom Olifants Camp die Timbavati Road zum Tamboti Camp. Hier geht es einige Kilometer direkt am Fluss entlang. Dort können oft Leoparden und Elefanten gesichtet werden (Ca. 5 Stunden). 
  • Malelane – Pretoriuskop (Voortrekker Road) – gerade südlich konnte man hier gut Nashörner entdecken (ca. 2-3 Stunden). 
  • Skukuza nach Lower Sabie. Die Hauptroute und stark befahrene Route, aber dennoch findet man hier eine Vielzahl an Tieren. Gerade Löwen werden hier sehr oft gesehen. Allerdings kann man diese nicht alleine beobachten, sondern muss sich in der Autoreihe anstellen. 

Bevor ihr in den Krüger fahrt, würde ich euch empfehlen, Proviant und viel Wasser einzukaufen, voll zu tanken und ein Fernglas mitzunehmen. Dann kann einer tollen Safari-Tour auf eigene Faust nichts im Weg stehen. 
Die Reise führte uns dann weiter aus dem Krüger hinaus in eine weitere Lodge, welche jedoch ebenfalls direkt am Rande des Nationalparks an einem Fluss lag. Dort hatten wir aus dem Liegestuhl heraus Blick auf viele weitere Tiere. Highlight waren die Nilpferde, welche in der Dämmerung den Fluss entlang stapften. 
Nach fünf Tagen absoluter Entspannung fuhren wir zurück nach Johannesburg. Ein letzter Stopp stand auf unserem Plan: eine Tour durch Soweto.
Auf den Spuren von Mandela besichtigten wir das größte Township der Welt. Der Bus hielt zwar an einigen Touristenattraktionen, dennoch bekam man einen kleinen Einblick in das Leben Sowetos. Insbesondere ein Besuch in einer der Shebeens ist sehr interessant. (Kneipen in Soweto)

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