Küstenabschnitte Kaliforniens
Eine Woche Uni ist geschafft und ich fahre mit drei Jungs
aus der Uni erst mal zwei Tage von San Jose Richtung Süden. Nach dem fettigen
Essen haben wir erst mal den Drang uns etwas zu bewegen und gehen auf einen
nahe gelegenen Berg, den „Mount Umunhum“, wandern. Schöne 2-3 stündige Tour,
wobei die bayrischen Buben etwas schlappmachen... Wie schon beim Skifahren, zeigt die „Saupreißn“
(wie sie mich liebevoll nennen) den quasi auf dem Berg aufgewachsenen Bayern wo
der Hammer hängt... :D
Nach der kleinen Wanderung geht es weiter nach Santa Cruz,
wo wir noch etwas an der Strandpromenade spazieren und lange Zeit etliche
Seelöwen bestaunen, die sich zahlreich am Steg niedergelassen haben. Lustig zu
beobachten, wie sich die zwischen 200 und 500 Kg schweren Tiere gegenseitig
anpöbeln und den Schlafplatz streitig machen.
Sonst ist Santa Cruz ein schöner
Küstenort. Auch bekannt für die guten Wellen bei Surfern und einer sehr
entspannten Stimmung. Nur der Freizeitpark direkt am Strand nervt mich
persönlich etwas. Typisch Amerika halt...
Wir essen im amerikanischen Diner und übernachten in einem
günstigen Motel. Das erste Mal für mich und gedanklich verabschiede ich mich
schon mal von dem Mann an der Rezeption... Er stirbt (zumindest im Film) immer
als erstes!
Am Montag fahren wir weiter nach Monterey. Auf halben Weg
legen wir einen Stopp zu einer dreistündigen Whale-Watching-Tour ein. Wir sehen
zahlreiche Buckelwale, Seelöwen, Otter und sogar einen Mondfisch an der
Wasseroberfläche. Die Wale sind gigantisch und der Mondfisch hat eigentlich
grade keine Saison, aber am meisten begeistern mich die Seeotter mit ihrer
relaxten Art.
In Monterey angekommen feiern wir unseren Abschied.

Die
Jungs fliegen am nächsten Tag von San Francisco weiter nach Miami und ich will
weiter in den Süden Kaliforniens. Gar nicht so einfach ohne die Jungs weiter zu
ziehen. Miami wäre mit den drei Chaoten bestimmt auch ziemlich lustig geworden.
Aber coolerweise ist ein anderer Student von uns, Fabrice, zur gleichen Zeit
mit seiner Familie in Monterey angekommen. Als wir ein Bierchen mit ihm und
seiner Frau trinken, bieten die beiden mir an mich am nächsten Tag mit nach
Santa Barbara zu nehmen.
In Santa Barbara habe ich eigentlich ein Hostel gebucht,
aber da wir wegen Stau und kurzfristigem Kochevent im Wohnmobil, erst um ca.
halb zwei nachts ankommen, ist die Rezeption leider nicht mehr besetzt. Zum
Glück hat Fabrice noch ein Bettchen für mich frei, sodass ich nach längerer
Parkplatzsuche mit im Wohnmobil nächtige. Das schöne: Unser Parkplatz befindet
sich direkt am Strand und so komme ich das erste Mal in meinem Leben in den
Genuss eines Upgrades. ;-)
Nach leckerem Pancake-Frühstück, verabschiede ich mich von
der Familie. Ich gehe bei angenehmen 23 Grad am Strand joggen und besichtige
den sehr schönen Stadtkern von Santa Barbara.
Eigentlich will ich nun etwas alleine weiterziehen, aber wie
es kommen muss ist es nicht besonders einfach spontan in Kalifornien mit Bus
und Bahn zu reisen. So haue ich wieder einmal Fabrice und Family an. Ein
zweites Mal sind sie meine Rettung und nehmen mich mit nach Los Angeles. Dort
halten wir an einem Camper-Rastplatz, grillen leckere Burger, trinken Budweiser
und am Ende schlafe ich auch an diesem Abend wieder mit im Wohnmobil.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns dann aber endgültig.
Sie fahren zu den Universal Studios und ich nehme den Zug weiter nach San
Diego. Habe grade noch nicht so große Lust auf Städtebesichtigung und komme ja
eh noch mal nach L.A.. Beim Abschied fällt mir auf das mir die kleine Familie
in dieser kurzen Zeit wirklich ans Herz gewachsen ist. Diese liebevolle und
lockere Art miteinander umzugehen begeistern mich und ich speichere mir das für
später ab. Da können sich einige Eltern noch eine Scheibe abschneiden. Die
Autofahrt mit den zwei aufgeweckten Töchtern mit stundenlangem Stadtlandfluss,
Galgenmenschen und Wörterverbieten werde ich auf jeden Fall vermissen!