Australien - Cairns

Nach fast 8 Wochen Indonesien erwartete mich zunächst in Cairns der Kulturschock! Gleich am Flughafen wurde ich mit den ortsüblichen Preisen konfrontiert. Für ein kleines Wasser zahlte ich mal eben 4 $ wofür ich in Indonesien grade mal 10 Cent gezahlt hätte. Der Schuttlebus vom Flughafen zu meinem City Backpackers Hostel (9 Minuten entfernt) kostete mich satte 16 Dollar. Mit dem Geld hätte ich mit einem „Grab“-Taxi ganz Bali umrunden können...Aber gut das war ja von vornerein klar, deswegen wollte ich mir ja hier einen Job suchen. Da erschien mir Cairns zu Beginn meines Australienstrips als der perfekte Ausgangsort. Erzählungen zu folge gibt es hier viele Möglichkeiten zum Arbeiten. Und dann natürlich das Wetter! In Australien ist grade Winter und in Sydney und Melbourne herrschen Temperaturen um die 10 Grad. Davon ist Carins nicht betroffen. Hier scheint eigentlich das ganze Jahr über die Sonne und im Australischen Winter werden trotzdem Temperaturen bis zu 25 Grad erreicht. 
Ich hatte extra noch in Deutschland das Working Holiday Visa beantragt und habe dann schon in meinen letzten vier Tagen auf Bali versucht einen Job über Facebook und Gumtree (App für alles in Australien) klar zu machen. Zusätzlich begann ich schon dort die sog. „White Card“ zu erlangen in dem ich einen Onlinekurs belegt. Diese ist die Eintrittskarte für jegliche Tätigkeiten auf dem Bau. Ohne darfst du sonst nicht arbeiten. 
Nun ja. Als ich ankam stimmte zumindest das Wetter. Nicht vergleichbar mit der Hitze in Indonesien, aber immer noch angenehm warm. Die Stadt Cairns erinnerte mich erst mal ziemlich an Städte aus Amerika. 
Die Strandpromenade „Esplanade“ ist ziemlich schön. Man kann zwar nicht im Meer schwimmen, dafür hat man einen schönen Blick, kann Pelikane beobachten, im Park liegen, an öffentlichen BBQ Plätzen grillen, an öffentlichen Fitnessplätzen Sport treiben und sich for free in der „Esplanade Lagoon“ erfrischen, einem künstlich angelegten Schwimmbecken direkt am Strand. 
Gut empfangen wurde ich zudem in meinem Hostel! Das „City Backpacker Hostel“ ist recht günstig aber dennoch sehr gemütlich. Ich traf eine Menge cooler Leute, darunter Engländer, Franzosen, Deutsche, Brasilianer, Belgier, Holländer und Chilenen. Meine Tage verbrachte ich mittags meistens mit der Jobsuche oder mit dem absolvieren des Kurses für die „White- Card“. Abends ging es dann mit den Leuten aus dem Hostel auf Tour, Fußball gucken (insbesondere die Engländer waren verrückt) oder Bierpong spielen. Während die Nächte ziemlich lustig waren, war die Suche nach einem Job eher frustrierend.
Ich sprach mit einigen Backpackern über die Jobsuche und keiner fand hier etwas. Manche Leute waren seit Wochen auf Jobsuche in Cairns. Das liegt vor allem an dem besagten Winter in Australien, denn nahezu alle Backpacker wollen zum Arbeiten in den warmen Süden und entsprechen herrscht ein totales Überangebot an Arbeitswilligen. Noch dazu bietet es sich an in Queensland Farmwork zu machen, was wiederum von viele für ihr „second year visa“ benötigen. (Die Möglichkeit das Working-Holiday Visa um ein weiteres Jahr zu verlängern). 
Diese Gesuche ging mir dann auch langsam auf die Nerven und ich wurde teilweise etwas unzufrieden. Ich hatte das Gefühl in Cairns festzustecken und Zeit zu verschwenden. Obwohl das so nicht ganz richtig war, denn ich unternahm schon einige schöne Dinge (siehe Bilder): 

BBQ an der Esplanade mit Lucas dem Brasilianer
Kuranda
Umland Cairns
Mossman Gorge (Daintree Rainforest) mit Erea aus Spanien
Port Douglas
Cape Tribulation (Daintree Rainforest)
Aber dennoch war ich nicht zu hundert Prozent happy in Cairns. Letztendlich lag es vermutlich an meinen zu hohen Erwartungen einen Job zu finden und dem Zeitdruck unter den ich mich selbst setzte. 
Zum Abschluss fand ich jedoch trotzdem noch eine Art Job. Ich nenne es einfach mal meinen ersten Job in Australien. Ich arbeitete für einen Tag auf einem Tauchboot als Volunteer. Eines meiner Ziele in Cairns war ein Tauchgang im Great Barriere Reef. Das Problem: Die 1-Tägigen Tauchtrips mit drei Tauchgängen kosteten ca. 320 Dollar. Das war mir dann doch etwas viel und zum Glück bekam ich den Tipp von einem anderen Traveler. Die Tauchschule „Divers Den“ biete den Tauchtrip kostenfrei an, wenn man dafür auf dem Boot als Volunteer arbeitet. Man muss nur ein T-Shirt von der Tauschule für 35 Dollar erwerben, um sich als Mitglied der Crew zu präsentieren.  
Jobs in Cairns - Diving for free
Die Aufgaben waren recht entspannt. Man musste Das Boot beladen, Essen zubereiten, Tee und Kaffee und Snacks anbieten, Geschirr spülen, das Boot am Ende reinigen und die Gäste bespaßen. Dafür sparte ich mir das Geld für die Tauchgänge und die waren wirklich cool. Das Great Barrier Reef ist wirklich schön, aber die besondere Erfahrung war alleine mit meiner Volunteer Kollegin ins Wasser zu gehen. Normalerweise geht man mit einem Tauchguide ins Wasser.
Und ich sage mal so, gar nicht so einfach sich Unterwasser ohne Kompass zu orientieren. (man muss ja auch immer wieder zum Boot zurückkommen).
Aber am Ende kam ich mit meinem sehr unerfahrenen Tauchbuddy wieder heil an und ich bin dankbar für die coole Erfahrung. 


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