Bali, Gilis & Lombok

Die nächsten zwei Wochen stand natürlich der Besuch aus der Heimat im Vordergrund! 
Strand Gili Trawangan
Aber zunächst verbrachte ich, Zurück von den Comodos, meine ersten Tage auf Bali in Canggu! Leider ein denkbar schlechter Start. Nicht wegen der Stadt, sondern wegen eines Seeigels! Beim Surfen stieß ich mit voller Wucht mit dem Fuß in das unschuldige Tier und fing mir zwei Stachel ein. Da der eine recht tief saß, durfte ich dass erste Mal in meinem Leben im Ausland zum Doc. Zum Glück ist Canggu recht touristisch und entsprechend sprach der Arzt auch gutes Englisch.
Injury Canggu
Nach etwas Panik, drei Betäubungsspritzen und zwei Schnitten, war die Sache auch wieder erledigt. Nur konnte ich die nächsten vier oder fünf Tage nicht ins Wasser gehen. Aber alles halb so wild.
So jetzt aber zu Canggu. Die kleine Stadt ist derzeit ziemlich angesagte und immer mehr Restaurants, Bars, Cafés und Nightclubs sprießen aus dem Boden. Entsprechend ist die Stadt auch ziemlich beliebt, grade bei jungen Menschen und Backpackern. Die Stadt platzt also fast aus allen Nähten. Die Straßen sind voll und die meisten Bars und Restaurants sind ziemlich gut besucht. Aber noch deutlich entspannter als die nahegelegenen Touristenzentren Kuta und Seminyak. 
Und mir gefällt es hier irgendwie!
Leckeres Essen (alle Preisklassen), fancy Drinks, abfeiern in Strandnähe und surfen am nicht ganz traumhaften Strand. Hier kann man es aushalten! Das gilt aber erst mal nicht für mich, denn nach wenigen Tagen kommen schon meine Jungs! Die Crew kommt zu dritt aus Deutschland angereist um mich bei der WM nicht alleine zu lassen. Ich treffe sie in Seminyak, der erwähnten Touri-Hochburg, und wir begrüßen uns freudig in einem recht schicken Anwesen mit Pool. 
Und direkt neben an gibt es auch noch einen 24-Stunden-Kiosk ! Unser erster Abend ist also gerettet und wir können zu jeder Zeit Nachschub ordern. Das tun wir bei einem super netten Balinesen der bei jeder unserer Bestellungen die Augen weit aufreißt und laut „Wooooooow!“ ausruft. 
Nachdem die erste Nacht schon mal bis in die Morgenstunden andauerte stehen wir gegen Nachmittag (haben die Jungs super ihren Jetlag verschleppt) auf und gehen Richtung Strand: Burger essen! 
Nach ein Paar netten Stunden am Beach mit eher nicht so toller Livemusik, müssen wir uns schon für das erste Deutschlandspiel fertigmachen. Ein paar Billigtrikots werden noch geschoppt und dann geht es ab in Mamas German Restaurant. Da haben wir doch tatsächlich zu Ehren unserer alten Tradition, einen deutschen Biergarten mitten in Bali auswindig gemacht. Aber alle Schnitzel, Currywürste und Maß helfen nicht. 
Fußball WM Übertragung auf Bali
Deutschland verliert ziemlich überheblich gegen Mexico. Die Stimmung ist nur kurz getrübt, schon bald wird wieder heiß debattiert und die ersten „Jogi-raus“ Rufe sind zu vernehmen. Die gute Stimmung hält auch bei der nächtlichen Supermarkt-Tour an.
Am nächsten Morgen geht es dann auf nach Munduk, in ein kleines balinesisches Bergdorf mit schönen Aussichten und tollen Wasserfällen. 
Der tolle Ausblick von unserer Unterkunft entschädigt die nicht ganz so tolle Anreise. Das letzte Bier war vermutlich schlecht und ich hing leider etwas in den Seilen. 
Am nächsten Morgen ging es jedoch wieder top motiviert auf zu unserer ersten Wanderung. Und die lohnte sich! Überall wuchsen verschiedene Gewürze, Kakao, Kaffee, Ananas, Bananen und vieles mehr! 
Falls Munduk
Wir besuchten drei Wasserfälle, alle ziemlich cool  und am Mittag kehrten wir im typischen Warung ein. Mein Highlight des Tages: Kopi (Kaffee) Luwak. Wir bekamen den teuersten Kaffee der Welt für umgerechnet 4-5 €.
Kopi Luwak auf Bali
Um zu erklären wie der Kopi Luwak hergestellt wird greife ich auf die Beschreibung auf Wiki zurück: „...Bezeichnung für eine spezielle Kaffeemarke, salopp „Katzenkaffee“ genannt, die ursprünglich aus halb verdauten Kaffeebohnen des in den Exkrementen von in freier Wildbahn lebenden Fleckenmusangs (Katzen) hergestellt wurde.“
Kopi Luwak Indonesien
Der Kaffee selbst war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer gewissen Zeit war er echt ganz lecker. Sehr mild aber gut. Wie man das so in Bali macht aßen wir zum Kaffee karamellisierten Kokosblüten-Zucker.
Wie von Jon herbeigesehnt gerieten wir nach unserer Mittagspause in ein tropisches Unwetter. Pitschnass und etwas durchgefroren entschieden wir uns am Abend ob der schlechten Wettervorhersagen auf die Gilis zu fliehen. 
Von den drei kleinen Inseln zwischen Bali und Lombok suchten wir uns zunächst für zwei Nächte Gili Air aus. 
Sie wurde uns empfohlen, da Gili Meno als Flitterwochenparadies und Gili Trawangan als Party Hochburg bekannt ist. Nicht falsch verstehen, Gili Air war sehr schön, aber wir hätten es uns noch etwas unverbauter erhofft und das Wasser und der Strand waren auf Trawangan einfach schöner. 
Aber dennoch genossen wir unsere drei Tage auf der kleinen Insel sehr. Gleich am ersten Abend empfing uns die Insel mit einer sehr geilen Reggae-Party. Wir tanzten Barfuß am Strand und tranken unsere Long-Island-Ice Tea´s. 
Nach sehr entspannten Tagen ging es für uns mit der Fähre weiter auf die nächste Insel: Gili Trawangan. Und es ging genauso entspannt weiter. Auch auf dieser Insel verirrten wir uns am ersten Abend ins Sama Sama. Natürlich auch eine Reggae-Bar. Der einzige Unterschied: Dieses Mal gab statt dem Long-Island-Ice Tea frisch gezapptes Bier. 
Am nächsten Tag liehen wir uns Fahrräder aus und machten eine Tour um die Insel mit eigen Stopps zum Baden, Essen oder für ein Kaltgetränk.  
Anschließend gab es frischen Fisch auf dem Nachtmarkt und anschließend das Deutschland – Schweden Spiel. Nach dem lastminute Siegtreffer von Toni Kroos kehrte zwar etwas Hoffnung zurück, aber die große Euphorie-Welle wie 2014 packte uns noch nicht... 
Nach einer Schnorchel-Tour, bei der wir einige Schildkröten zu Gesicht bekamen (eine aß sogar direkt vor meinen Augen eine Qualle), ging es für uns weiter nach Lombok.
Genauer gesagt nach Kuta. 
Kuta ist bekannt für weite Sandstrände und gute Wellen für Surfer. So liehen wir uns Motorbikes aus und „heizten“ zu fünft durch die hüglige Landschaft von Lombok. An Strand Nummer eins machten die Jungs dann auch gleich ihre ersten Surferfahrungen. Weltklasse!! Nur der Lehrer war nicht sooo gut, weshalb dann doch nicht jede Welle erwischt wurde. 
Der ein oder andere gönnte sich dann noch eine Massage, bevor es dann nach zwei Nächten wieder via sehr lustiger Fährfahrt nach Bali ging.  
Jetzt ging es die letzten Tage noch mal zurück nach Canggu. Und das war natürlich noch mal schöner. Mit der Crew mieteten wir uns eine luxuriöse Villa mit Pool und machten von dort die Stadt unsicher – bis uns dann Südkorea aus der Weltmeisterschaft rausschmiss und wir mit hängenden Köpfen den Walk of Shame über uns ergehen lassen mussten. 
Am nächsten Tag besichtigten wir noch mit Motorbikes die Jatiluwih Rice Terraces, die größten Reisfelder Balis, bevor wir unseren letzten Abend zusammen noch mal so richtig genossen. 
Reisterrassen Jatiluwih
Zunächst in unserer Villa, dann im „deus ex machina“, im „Black Cat- head“ Supermarkt (Alias „the Fridge“ – ein Kühlschrank außer Betrieb führt zu einer Secret Bar) und zu guter Letzt in der Sands Bar machten wir uns noch mal einen richtig schönen Abend. Dann verließen mich die Jungs leider schon wieder und ich verbrachte die letzten Tagen Job-suchend in Canggu. Denn mein nächster Stopp heißt Cairns! Australien! 

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