Bundaberg, Noosa, Brisbane
Zurück von Fraser Island neigte sich mein Roadtrip dem Ende zu.
Von dort wollte ich ein Stück zurück nach Bundaberg, um dort die letzte mir verbleibende Woche in einer Farm als Fruitpicker zu arbeiten. Dies soll ein wirklich schrecklicher Job sein, aber ich wollte mir diese Erfahrung nicht entgehen lassen. So fuhren mich die drei Franzosen nach Bundaberg und ich begann erneut mit der Jobsuche. Das allerdings nicht sehr lange! Normalerweise geht man in ein Working-Hostel in Bundaberg, zahlt seine 35 Bucks pro Nacht und das Hostel besorgt dir dann einen Job, so dass du am nächsten Tag anfangen kannst. Aber auch hier erschwerte sich Jahreszeitbedingt die Arbeitssuche. Ich unterhielt mich zunächst mit einigen Leuten in den Hostels. Die Stimmung ist wirklich schlecht, teilweise sogar bis hin zu depressiv. Der Tenor: stay away from Bundaberg!
Man wird als Backpacker wohl behandelt wie ein Sklave. Man wird meistens zum Cherry-Tomaten pflücken geschickt. Es wird mit 14 Dollar per Eimer vergütet, und man schafft am Anfang wohl maximal 2 Eimer. Durch die Zahlung per Eimer oder Kiste, umgehen die Farmer dem in Australien herrschenden Mindestlohn. Das die Arbeit schweißtreibend ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen ;)
Das Ganze schreckte mich dennoch nicht ab. Ich wollte ja nur kurz bleiben und hatte nicht den „Zwang“ für mein Second Year Visa einige Wochen oder Monate hier, wie viele andere, zu verbringen. Ich klapperte also die Hostels ab und fing mir eine Absage nach der anderen ein! Alle Hostels waren entweder voll oder ich sollte ca. zwei Wochen auf einen Job warten.
So musste ich mir nach kurzer, aber intensiver Suche eingestehen, dass das so kurzfristig nichts wird. Das erste Mal bei meiner Reise, das etwas nicht klappte, was ich mir fest vorgenommen hatte und was ich unbedingt ausprobieren wollte. Aber auch das musste ja früher oder später kommen.
Ich rief also die Franzosen an. Die waren auch eine Nacht in Bundaberg geblieben und noch mit dem Einkauf und Mittagessen beschäftigt. So schloss ich mich den Drei wieder an und der Roadtrip setzte sich unerwartet fort.
Wir machten zunächst Halt an einem schönen Nationalpark mit vielen verschieden Vögeln, bis wir dann am Tag darauf Noosa erreichten.
Eine kleine, schöne Stadt am Meer, wo die Zeit noch etwas langsamer läuft. Besonders toll ist hier der Nationalpark. Schöne Strände, tolle walks und traumhafte Aussichten gibt es hier zu bestaunen! Am ersten Tag mit Jessy, Julie und Guthiere relaxten wir etwas am Strand des Nationalparks. Wir badeten, spielten Fußball, und picknickten.
Ich entschied mich dann letztendlich etwas länger in Noosa zu bleiben und verabschiedete mich, dieses Mal wirklich, schweren Herzens von meinen drei Reisegefährten.
In Noosa verbrachte ich vier sehr entspannte Tage, an denen ich viele Leute kennenlernte, surfte, durch den Nationalpark joggte, die City erkundete, mit Einheimischen in einer Kneipe Billard spielte und meine Verteidigung der Masterarbeit vorbereitete.
Von Noosa fuhr ich dann mit dem Bus zwei Stunden weiter nach Brisbane.
Das Ziel meines dreiwöchigen Roadtrips!
Es war eine wunderschöne Zeit mit vielen tollen Menschen und einer traumhaften Landschaft.
Besonders cool: Trotz der ganzen teuren Trips, die ich gemacht hatte, habe ich insgesamt super günstig gelebt. Insgesamt habe ich für die 3 Wochen um die 700 - 800 Euro ausgegeben. Was für Australien und die Trips, die ich machte, einfach Nichts ist. Das geht mit Fahrgemeinschaft (Sprit teilen), günstig Einkaufen in Supermärkten und Märkten, selbst kochen, auf Freecamps übernachten, Touren auf eigene Faust unternehmen und für Trips nach Sonderangeboten/ LastminutedealsAusschau halten.
In Brisbane traf ich dann meine Lieblingsreisebegleitung Sabine wieder. Aus dem miteinander reisen hatte sich doch deutlich mehr entwickelt. ;)
Gemeinsam wollen wir nun die nächsten 15 Wochen reisen, was mich unfassbar freut!
Wir begannen in Brisbane, besichtigten die Stadt, relaxten an der Lagoon, schlenderten durch den botanischen Garten, aßen fein an einem Nudelmarkt, tranken ein Pint bei Livemusik und genossen die gemeinsame Zeit zu zweit!
Brisbane ist auf jeden fall die größte Stadt die ich bisher in Australien gesehen habe. Deutlich größer als Cairns, Townsville oder Noosa. Die Stadt beeindruckt sogar mit einer tollen Skyline
Diesen Blick bekommt man aus dem zentralen Park der Stadt direkt an der Lagoon. Toll ist auch der Fluss der durch Brisbane fließt und die vielen schönen Brücken.
Am letzten Abend musste ich dann noch meine Masterarbeit via Videokonferenz verteidigen. Auch sehr interessant solch eine wichtige Präsentation und Fragerunde per Liveschaltung zwischen Deggendorf und Brisbane abzuhalten!
Eine Note bekam ich noch nicht, allerdings die Bestätigung, dass ich bestanden habe! Und das ist ja das wichtigste!
Zur Feier des Tages gab es leckere Burger aus dem „Burger-Container“ und anschließend ein paar Bier bei Livemusik!
Die richtige Belohnung gab es aber am nächsten Morgen. Unser Flug in die Südsee! Auf geht es nach Fiji! 😍