Wanaka

Die Fahrt nach Wanaka überraschte in mehrfacher Hinsicht. Zunächst fuhren wir über eine kurvenreiche Straße stetig bergauf bis wir schließlich rechts und links am Straßenrand immer mehr Schnee sahen. Wir fuhren also tatsächlich durch winterliche Landschaft. 
Jedoch lediglich für ein paar Minuten. Als wir wieder an Höhenmeter verloren, schmolz auch der Schnee. Das nächste Highlight war ein total schöner See. Wir bestaunten diesen und fragten uns, welcher See das wohl sei. Nach einem kurzen Blick in Google Maps war klar: das ist der See Wanaka - und dieser ist wohl riesig. Immerhin hatten wir noch einige Zeit auf dem Tacho, bis wir unser Ziel erreichen sollten: Wanaka, ein Ort, der eine günstigere Alternative zu Queenstown darstellen soll.
Für die Zeit dort hatten wir uns wieder etwas Aktives vorgenommen. Es gab einige zu empfehlende Wanderrouten, man konnte hier super Rad fahren oder sich dem Winter voll hingeben und Ski fahren gehen. Letzteres hatten wir für Queenstown geplant, die Fahrräder waren alle verliehen und bei der Option wandern hieß es "it depends...". Die Aussage, die wohl immer passt. Wenn der Schnee in den Höhen geschmolzen ist, dann kann man wandern, ansonsten eben nicht. Natürlich hatten wir eine Route rausgesucht, wo es hoch hinaus geht. Der sogenannte Roys Peak. Die verpeilte Dame im Infocenter, die verliebt den PC anschmachtete, weil sie dort die Webcam aus dem Skigebiet geöffnet hatte, empfahl uns eine Wanderung am Diamond Lake. 
Es handelt sich dabei um einen Rundweg mit tollem Ausblick auf den Wanaka-See. Also war klar, dass wir das machen. Hallo? Ein Rundweg in Neuseeland? Jackpot! 
Und die Wanderung war wirklich ein Highlight. Wir hatten mal wieder traumhaftes Wetter und wurden mit unfassbar schönen Ausblicken belohnt. 
Wir stapften also kurzärmelig durch den schmelzenden Schnee und freuten uns darüber, dass wohl erneut kaum einer Lust zu wandern hatte und wir dementsprechend unsere Ruhe hatten. Ein Höhepunkt des Tracks war definitiv, dass durch den schmelzenden Schnee, so viel Wasser auf dem Weg war, dass wir sogar einen wasserfallähnlichen Abschnitt durchqueren mussten. 
Mit etwas nassen Füßen ging es den Rundweg zurück zum Camper. 
Auch am nächsten Tag schnürten wir die Wanderschuhe und legten es drauf an. Wir starteten den Track zum Roys Peak. Und was soll ich sagen? Unfassbar. Da fehlen einem wirklich die Worte. Man bewegt sich zwar stundenlang nur bergauf, jedoch wird man mit einem atemberaubenden Blick belohnt. 
Der einzige Nachteil an der Wanderung: hier gibt es viele Verrückte, die den Berg hochwollen. Für uns sehr erstaunlich, weil selten die steilen Wanderungen so hoch frequentiert waren. Dennoch ließen wir uns den Zauber des Rundumblicks auf den See, auf Wanaka und auf die umliegende Berglandschaft nicht nehmen. 
Obwohl uns dieser Ort und die Natur hier sehr beeindruckt und gut gefallen hat, fuhren wir am gleichen Tag weiter. 
Denn unsere nächste Etappe war Milford Sound und bis dahin trennten uns noch viele hundert Kilometer.

Written by Sabine

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